Drechseln für Anfänger

Drechseln gehört zu einem der ältesten Handwerksfähigkeiten in Deutschland. Dennoch muss man kein Tischler sein, um einen Rohling aus Holz in ein rundes Schmuckstück zu verwandeln. Jetzt geht es rund!

Vielfältige Möglichkeiten

Das Gute ist: Drechseln kann man selbst erlernen und mit der Übung wird man zum Meister. Man kann mit verschiedenen Holzarten arbeiten und geht doch mal etwas daneben, ist der Wiederbeschaffungswert für den Rohling im Normalfall nicht sehr kostspielig.

Man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen und die verschiedensten Objekte und Figuren herstellen. Das heißt aber auch: Dank der vielfältigen Möglichkeiten, gibt es kein Grundrezept, denn jeder macht es ein bisschen anders.

Passende Drechselmaschine

Zuerst geht es jedoch einmal an die Beschaffung der passenden Maschine. Diese sollte mit verschiedenen Drehzahlen fahren, die meisten günstigen Maschinen auf dem Markt verfügen nur über einen Potentiometer zur Einstellung der Drehzahlen. Das erweist sich in der Praxis als eher ungeeignet.

Ausreichend Drehmoment

Besser ist eine Maschine, die mit immer gleichen Drehzahlen arbeitet und dabei die Drehzahl des Werkstücks über Riemen gesteuert wird. Damit ist garantiert, das auch bei niedrigen Drehzahlen ein ausreichendes Drehmoment vorhanden ist. Eine professionelle Lösung bietet eine Drehzahlenverstellung über Frequenzumrichter, hierfür müssen jedoch größere Investitionen in Kauf genommen werden.

Werkstück Aufnahme

Weiterhin sollte die Möglichkeit bestehen, im Reitstock und im Spindelstock verschiedene Einsätze einsetzen zu können, um unterschiedliche Objekte zu fertigen. Auch die Aufnahme der beiden Stöcke sollte über die gleiche Größe verfügen, also MK1, MK2 oder MK3.

Mitnehmer und Backenfutter

Das notwendige Zubehör besteht aus einem 4-Zack-Mitnehmer, einer mitlaufenden Körnerspitze und gerne auch gleich noch einem passenden 4-Backenfutter, denn für Schalen benötigt man das Futter in jedem Fall und auch sonst verfügt es über vielerlei Einsatzmöglichkeiten.

Aller Anfang ist schwer

Wichtig ist, dass das Eisen immer scharf gehalten wird. Die Auswahl des Holzes ist am Anfang nicht so wichtig. Man sollte verwenden, was man zur Verfügung hat. Gerade zu Beginn experimentiert man viel mit der Maschine und so kann ein Werkstück schnell einmal anders aussehen als geplant.

Drechsel Bücher

Bevor mit dem Drechseln des ersten Werkstücks begonnen wird, empfiehlt sich die Anschaffung eines Buches, welches einen beim Einstig begleitet und wertvolle Tipps zum Umgang mit den Werkzeugen gibt. Empfehlenswert ist hier der Grundkurs Drechseln von Keith Rowley.

Drechsel Videos

Hat man die ersten Kapitel seines Einsteiger-Buches durchgearbeitet, unterstützen zahlreiche Youtube Videos dabei, Schritt für Schritt die ersten fertigen Objekte zu erstellen. Beachten sollte man, dass diese Videos meist für Rechtshändler ausgelegt sind, deswegen gilt für Linkshändler, dass man mit der rechten Hand an er Klinge dreht und die linke Hand liegt am Heft.

Werkstück ankörnen

Auch sollte man den Rohling nicht an der Drechselbank ankörnen, sondern direkt auf der Werkbank. Um Schäden am Material zu vermeiden, verwendet man im besten Fall einen Kunststoffhammer dazu. Für das Runddrehen verwendet man eine sogenannte Schruppröhre. Finden sich jedoch abgesplitterte Kanten und Äste am verwendeten Holz, sollten diese zuerst mit Hilfe eines Abstechstahls entfernt werden.

Werkzeugauflage einstellen

Die Werkzeugauflage sollte immer auf die Menge des abgetragenen Materials nachgestellt werden und der Abstand sollte nur 1 bis 2 mm zu dem rotierenden Holzstück betragen. Besonders wichtig wird diese Einstellung beim Schlichten. Das Schlichten selbst wird übrigens nur unter hohen Drehzahlen ausgeübt.